Trauerfall
Vielzahl an Herausforderungen und Entscheidungen
- Trauer
- Trauerbegleitung
- Trauerbegleitung mit der grievy-App
- Trauer bei Kindern und Jugendlichen
- Trauersymbole
- Trauerknigge
- Selbsthilfegruppen
Trauer ist keine Krankheit, sondern eine lebenswichtige Reaktion. Sie gehört zum Leben und zur Abschiednahme.
Trauer ist bereits ein Teil der Verarbeitung eines Verlusts. Sie wird von jedem individuell erlebt. Der Trauer muss Raum und Zeit gegeben werden. Sie sollte nicht verdrängt werden, denn es ist eine unter Ärzten und Psychologen anerkannte Tatsache, dass unverarbeitete Trauer zu Krankheiten und seelischen Schäden führen kann. Trauer äußert sich in Form von körperlichen Reaktionen und Verhaltensweisen, die von den Einstellungen des Einzelnen zum Tod abhängen, aber auch von der Einstellung der Gesellschaft zum Umgang mit Tod und Trauer beeinflusst werden.
Zu den mit der Trauer verbundenen Gefühlen gehören Verlassenheit, Einsamkeit, Hilflosigkeit, Beklemmung, Wut, Angst, Zorn und manchmal auch Erleichterung. Trauer kann sich jedoch auch körperlich auswirken, und zwar in Müdigkeit, Überempfindlichkeit gegen Lärm, Muskelschwäche, Magenschmerzen, Atemnot und Schüttelfrost. Zur Trauer gehören Tränen. Tränen sind der Beginn des Trostes, sie machen uns frei zu neuem Handeln.
Wichtig für die Verarbeitung von Trauer ist es, dass der erlittene Verlust vergegenwärtigt und akzeptiert wird. Verzichten Sie deshalb nicht darauf, von Ihrem Verstorbenen Abschied zu nehmen, berühren sie ihn und nehmen Sie ihn ein letztes Mal in den Arm.
Wir helfen Ihnen und sorgen dafür, dass der Verstorbene hygienisch versorgt wird, dass Sie im Trauerhaus, im Abschiedsraum des Bestatters oder auch auf dem Friedhof den Verstorbenen noch einmal sehen und Zwiesprache mit ihm halten können.
Der Tod eines nahestehenden Menschen bedeutet eine Verlusterfahrung und ist mit Trauer verbunden.
Der Tod zerreißt das Geflecht von Rollen, Funktionen und Beziehungsstrukturen und verändert tief greifend die Dynamik und das seelische Gleichgewicht von Familien, Partnerschaften oder auch jedes Einzelnen. Doch Sie müssen mit Ihrer Trauer nicht allein bleiben.
Trauerbegleitung leisten Angehörige, Freunde oder Bekannte ebenso wie professionelle Helfer*innen und die beiden großen Kirchen. In vielen Orten gibt es Selbsthilfegruppen, zu denen man problemlos Kontakt aufnehmen kann. Auch hierbei stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung.
In Zusammenarbeit mit grievy, einer App zur Trauerbegleitung, gehen wir den schweren Weg der Trauer gemeinsam und helfen Ihnen dabei, Ihre eigene Stärke und Resilienz zu entdecken. Dabei stellen wir Ihnen als Bestattungshaus einen kostenlosen Zugang zur grievy App bereit – sprechen Sie uns jederzeit an!
Was ist grievy?
grievy ist eine App, die speziell für Trauernde entwickelt wurde. Sie bietet einfühlsame und professionelle Unterstützung in der Trauer. Mit einer Vielzahl von Unterstützungsmöglichkeiten begleitet grievy Sie auf ihrem individuellen Weg der Trauer. Von Kursmodulen zur Trauerarbeit bis hin zu einem Trauertagebuch mit täglichen Impulsen - grievy bietet eine Vielzahl von Funktionen, die den Trauerprozess erleichtern und unterstützen.
Sie möchten kostenfreie Unterstützung in der Trauer?
Als Partner von grievy erhalten Sie von uns als Bestattungshaus einen einzigartigen Code zur kostenfreien Nutzung der App. Dieser Code ermöglicht es Ihnen, die grievy- App kostenlos zu nutzen und von allen Funktionen und Modulen zu profitieren. Wir möchten Ihnen den Weg der Trauer mit Unterstützung und Mitgefühl erleichtern. Dabei ist es unser Ziel, dass niemand alleine mit seiner Trauer ist und dass Unterstützung für jeden zugänglich ist.
Manchmal betreffen Trauer und Tod auch die Lebenswelt von Kindern, z. B. wenn Kinder einen Elternteil oder Angehörige verlieren. Oft müssen Bestatter aber auch Eltern beistehen, die ihr Kind verloren haben – eine sehr schmerzliche Erfahrung, die auch Paare treffen kann, die ein totgeborenes Kind beklagen. In diesem Bereich gibt es inzwischen verschiedene Hilfsangebote für „Sternenkinder“, wo verwaiste Eltern Rat und Trost finden können.
Grundsätzlich trauern Kinder anders als Erwachsene.
Die kindliche Trauer zeigt sich oft sprunghaft: Die Kinder weinen und im nächsten Moment sind sie wieder fröhlich. Sie agieren oftmals spontan, ziehen sich zurück oder sind aggressiv. Wenn Angehörige stark mit ihrer eigenen Trauer beschäftigt sind, spüren Kinder das sehr genau. Oftmals leugnen sie deshalb ihre eigenen Trauergefühle, um die Angehörigen nicht noch mehr zu belasten.
Trauer bei Kindern in verschiedenen Altersstufen
Die Reaktionen auf den Verlust sind altersabhängig: Säuglinge und Kleinkinder haben kein reflektiertes Verhältnis zum Tod; sie empfinden eher Trennungsschmerz, wenn eine vertraute Person fehlt. Kinder im Alter von 3 bis 6 Jahren entwickeln erst langsam ein Verständnis der zeitlichen Dimension „für immer“; oft wehren sie schmerzliche Gefühle mit übertriebener Albernheit ab. Erst ab einem Alter von 10, 12 Jahren kann von kindlicher Trauer gesprochen werden. Nun können sie auch bewusst von einem Verstorbenen Abschied nehmen: Denn das Kind gehört zur Familie und teilt deren Schmerz. Es braucht keine Schonung, sondern authentische Wegbegleiter, die ehrliche Antworten geben. Vielleicht wollen Kinder ein gemaltes Bild mit in den Sarg legen? Nicht nur Eltern können ihre Kinder trösten, auch umgekehrt ist das möglich. Auch sollten Eltern ihre Kinder ruhig an der Trauerfeier teilnehmen lassen.
Allein die Sitte, die Toten in Gräbern zu bestatten, hat in fast allen Religionsgemeinschaften auch eine große symbolische Kraft. Das Grab ist ein wichtiges individuelles Dokument des vergangenen Lebens und gleichzeitig ein Symbol des Glaubens an ein Leben über den Tod hinaus. Mit einem Grab behält ein verstorbener Mensch in unserem Leben buchstäblich einen festen Platz: Wir kehren an das Grab zurück und denken an das Leben und das Erlebte mit unseren Verstorbenen. Wir machen daraus vielleicht eine regelmäßige symbolische Handlung, ein Ritual. Das gibt uns eine Orientierung, wie wir unseren Gedanken und Gefühlen Ausdruck verleihen können. Es schützt uns davor, dass die Emotionen uns überwältigen.
Wenn wir als Zeichen der Zuneigung und Anteilnahme Blumen und Kränze an einem Grab niederlegen, stehen wir damit in einer uralten Tradition. Ein Grund dafür ist sicher, dass Pflanzen das Werden und Vergehen von Leben besonders klar vor Augen führen. Blumen spielen aber auch generell als Zeichen der besonderen Wertschätzung oder der Liebe eine wichtige Rolle. Kaum ein anderes Symbol dokumentiert das Aufblühen menschlicher Zuneigung so eindrucksvoll wie ein Blumenstrauß.
Und auch in der Stunde des Abschieds zeigen wir mit Blumen, was uns ein Mensch bedeutet hat: Das Niederlegen von Blumen und Kränzen sowie die damit verbundenen Rituale sind die kulturübergreifenden und elementaren Formen, unseren Verstorbenen die letzte Ehre zu erweisen. Und in manchen Situationen können noch so viele Worte diese starke Symbolsprache nicht ersetzen.
Abhängig von der Kultur oder der Religion kann das Kerzenlicht verschiedene Bedeutungen haben. Im christlichen Glauben steht das Licht der Kerze für die unendliche Existenz Gottes, die Unsterblichkeit der Seele sowie das ewige Leben.
Kerzenrituale können an vielen Stellen angewendet werden. So kann die Kerze am Grab daran erinnern, dass unser verstorbenes Familienmitglied nicht vergessen ist oder während der Trauerfeier ein Zeichen des stillen Gedenkens sein.
Den Trauerflor, ein sichtbares Zeichen der Trauer, sieht man oft als schwarzes Band auf Bildern. Als Ausdruck der Anteilnahme wird der Trauerflor in Europa immer an der rechten oberen Ecke des Bildes befestigt.Bis zur Mitter der 1970er Jahre wurde üblicherweise ein Trauerflor am Arm oder an der Kopfbedeckung getragen. Noch heute ist der Trauerflor unter Kolleginnen und Kollegen oder bei den Mitgliedern von Sportvereinen ein Mittel, um Verbundenheit, Wertschätzung und Respekt dem kürzlich verstorbenen Menschen entgegen zu bringen.
Es ist daher ein wichtiger Bestandteil von Zeremonie und Trauer, dass die Individualität seiner bzw. ihrer Persönlichkeit auch in der Stunde des Abschieds im Mittelpunkt steht. Und schließlich steht jedes Symbol – und das müssen nicht allein Blumen und Kränze sein – auch für die Persönlichkeit des Menschen von dem wir uns verabschieden. Wir helfen Ihnen gern, damit Sie mit Ihrem letzten Gruß das individuelle Zeichen setzen, das genau zu Ihren Vorstellungen und Empfindungen passt.
Verlust eines geliebten Menschen: Was tun?
Wenn ein Familienmitglied oder Freund verstorben ist, haben Sie möglicherweise die Nachricht durch eine Anzeige, einen Anruf oder persönlich erhalten. Es ist wichtig, sich Zeit zu nehmen, um Ihre Gedanken und Gefühle zu ordnen und Ihrer Trauer Raum zu geben.
Reaktion auf die Todesnachricht
Es ist wichtig, auf die Todesnachricht zu reagieren und Ihr Mitgefühl auszudrücken. Der Verlust eines geliebten Menschen ist für die Hinterbliebenen ein schwerer Schlag, und Ihre Anteilnahme kann ihnen Trost spenden. Nicht zu reagieren könnte als gefühllos wahrgenommen werden.
Gespräche mit Trauernden
Viele Menschen sind unsicher, wie sie mit Trauernden sprechen sollen. Es gibt keine richtigen Worte, die den Schmerz lindern können, aber es ist wichtig zuzuhören und dem Trauernden Raum zu geben. Lassen Sie das Gespräch natürlich verlaufen und folgen Sie dem Bedürfnis des Trauernden, ob er reden oder schweigen möchte. Zeigen Sie, dass Sie seine oder ihre Art zu trauern akzeptieren.
Richtige Kondolenz
Wie man richtig kondoliert, hängt von Ihrer Beziehung zum Verstorbenen und den Hinterbliebenen ab. Ein persönlicher Besuch und das Angebot von Hilfe sind angemessen, wenn Sie dem Verstorbenen nahestanden. Wenn Sie den Verstorbenen weniger gut kannten, kann ein Besuch der Beisetzung ausreichend sein.
Tipps für Kondolenz
- Vermeiden Sie Floskeln. Sagen Sie nicht „das wird schon wieder“. Schweigen kann manchmal hilfreicher sein.
- Schreiben Sie Kondolenzbriefe von Hand.
- Überlegen Sie sich, was und wie Sie etwas sagen möchten.
- Versuchen Sie nicht, das Ereignis zu relativieren, sondern bieten Sie persönlichen Zuspruch.
- Vermeiden Sie, private Ereignisse anzusprechen, die nicht im Zusammenhang mit dem Verstorbenen stehen.
- Geben Sie Ihre Beileidsbekundung möglichst persönlich ab, insbesondere bei nahen Verwandten oder Freunden.
- Bieten Sie den trauernden Angehörigen Ihr Zuhören an.
Teilnahme an der Trauerfeier / Beisetzung
Es ist eine gute Möglichkeit, Respekt und Mitgefühl zu zeigen, indem Sie zur Beisetzung gehen.
Beachten Sie dabei folgende Punkte:
- Seien Sie rechtzeitig vor Ort, etwa 10 bis 15 Minuten vorher.
- Schalten Sie Ihr Handy aus.
- Schweigen Sie während der Trauerfeier und der Beisetzung.
- Kleiderordnung ist mit gedeckten Farben wünschenswert, aber kein Zwang. Viele Familien wünschen, auf Trauerkleidung zu verzichten.
- Respektieren Sie die Verletzlichkeit und den Schmerz der Hinterbliebenen. Üben Sie sich in Zurückhaltung und vermeiden Sie unerwünschte Beileidsbekundungen oder Umarmungen.
- Nutzen Sie die Gelegenheit beim anschließenden Beerdigungskaffee, um sich mit anderen Gästen auszutauschen und Erinnerungen an den Verstorbenen zu teilen.
Diese Hinweise sollen Ihnen helfen, sich in dieser schwierigen Situation zurechtzufinden und den Hinterbliebenen bestmöglich beizustehen.
Auf der Internetseite des Fachverlages des deutschen Bestattungsgewerbes (www.bestatter.de) finden Sie weitere offizielle Stellen mit Links zu deren Websites. Ebenso hier: https://trauern-in-besonderen-zeiten.de/anlaufstellen/
Im Angesicht eines Trauerfalls stehen wir oftmals vor einer Vielzahl an Herausforderungen und Entscheidungen, die in einer Zeit tiefer emotionaler Belastung getroffen werden müssen. Als Bestatter ist es uns ein Anliegen, Sie durch diesen schwierigen Prozess zu begleiten und Ihnen einen Überblick über die wesentlichen Schritte und Überlegungen zu geben, die im Falle eines Trauerfalls zu berücksichtigen sind.
Der erste Schritt in einem Trauerfall ist oft die Benachrichtigung des Bestatters. In dieser ersten Phase stehen wir Ihnen zur Seite, um den Verstorbenen würdevoll zu versorgen und die notwendigen formalen Schritte einzuleiten. Dazu gehört die Ausstellung der Todesbescheinigung durch einen Arzt sowie die Regelung behördlicher Formalitäten, wie die Anmeldung des Sterbefalls beim Standesamt.
Ein wichtiger Aspekt in der Bewältigung eines Trauerfalls ist die Planung der Abschiednahme und der Trauerfeier. Dieser Moment bietet den Hinterbliebenen die Möglichkeit, in einem würdigen Rahmen Abschied zu nehmen, das Leben des Verstorbenen zu ehren und gemeinsam zu trauern. Die Gestaltung der Trauerfeier kann sehr individuell sein und reicht von traditionellen Zeremonien bis hin zu persönlich gestalteten Gedenkfeiern, die den Charakter und die Wünsche des Verstorbenen widerspiegeln.
Die Auswahl des letzten Ruheplatzes ist eine weitere Entscheidung, die im Zuge eines Trauerfalls getroffen werden muss. Ob eine Erdbestattung, eine Feuerbestattung oder eine alternative Bestattungsform – jede Option hat ihre eigenen Rituale und Bedeutungen, die mit den persönlichen Überzeugungen und Wünschen des Verstorbenen und seiner Familie in Einklang gebracht werden sollten.